Sammendrag
Die interzelluläre Kommunikation spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion von mehrzelligen Organismen. Bekannte Mechanismen sind die Signalübertragung durch lösliche Stoffe wie Hormone und Wachstumsfaktoren oder durch direkten Kontakt der Zellen. Auch die Interaktion von Nervenzellen über lange Ausläufer gehört schon viele Jahre zum Lehrbuchwissen. Erst vor zehn Jahren wurden weitere Kommunikationskanäle, die Nanotubes, entdeckt. Hierbei handelt es sich
um dünne, membranumgebene Zellfortsätze, die auch nicht-neuronale Zellen miteinander vernetzen. Sie enthalten Zellskelettelemente und vermitteln die Übertragung von elektrischen Signalen, Ionen, kleinen Molekülen, Membranproteinen und sogar kompletten Organellen und Pathogenen. Ihre sehr dünne, fragile Struktur ist wahrscheinlich der Grund für ihre späte Entdeckung. Daher ist auch über den Mechanismus ihrer Bildung und über ihre Funktion noch wenig bekannt, trotz ihres
verbreiteten Vorkommens und ihrer außerordentlichen medizinischen Brisanz: HIV und Prionen werden durch Nanotubes transportiert und Krebszellen verschaffen sich über Nanotubes einen Überlebensvorteil.
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