Cristin-resultat-ID: 1739259
Sist endret: 5. oktober 2021, 16:41
NVI-rapporteringsår: 2019
Resultat
Vitenskapelig artikkel
2019

Un/Gleichzeitigkeiten. Großstadt als Verhandlungsraum der multimodalen Moderne von Fontane bis Ruttmann

Bidragsytere:
  • Natalia Igl

Tidsskrift

Text + Kritik
ISSN 0040-5329
NVI-nivå 1

Om resultatet

Vitenskapelig artikkel
Publiseringsår: 2019
Trykket: 2019
Hefte: II/19
Sider: 57 - 72

Klassifisering

Vitenskapsdisipliner

Allmenn litteraturvitenskap • Tysk litteratur

Emneord

Multimodalitet • Tysk litteratur • Litteraturhistorie • Litteraturanalyse • Moderne litteratur

Beskrivelse Beskrivelse

Tittel

Un/Gleichzeitigkeiten. Großstadt als Verhandlungsraum der multimodalen Moderne von Fontane bis Ruttmann

Sammendrag

In Fontanes Berlin mit seinen Sichtachsen, Beobachterposten am Fenster(-spiegel) und der starken Fokussierung auf Innenräume gilt weitgehend noch die statische Seh-Ordnung, wie sie mit Renate Brosch für das 19. Jahrhundert als dominant anzusehen ist. Wo der urbane Raum als solcher in Fontanes Werken sichtbar wird, weist er noch immer stark zurück auf literarische Großstadtdarstellungen des 18. und 19. Jahrhunderts von Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Poe, Balzac und Dickens, die die Wahrnehmungszumutungen und -reize der Großstadt in Genre-Bilder überführt und topisch gewordene urbane Wahrnehmungssituationen in Szene gesetzt haben. Doch zugleich befindet sich ‚Fontanopolis‘ an der Schwelle zur multimodalen und polyphonen Moderne, wie sie beispielsweise in Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ (1929) narrativ inszeniert wird: Flanierende Figuren wie Olga und Waldemar in Fontanes „Stine“ (1890) erleben als dynamisierte Betrachter die multi-sensorische Eindrücklichkeit der modernen, sich wandelnden Großstadt und ihrer Deutungsoffenheiten. Ironisch perspektivierte, ‚merkwürdige‘ Raumordnungen und die für Fontane typische Dialogizität konfrontiert die Leserinnen und Leser mit der ‚Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen‘, mit dem Aufeinandertreffen von Mentalitäten und Stilen und setzt so die Prozesshaftigkeit von Moderne in Szene.

Bidragsytere

Natalia Igl

  • Tilknyttet:
    Forfatter
    ved Allmenn litteraturvitenskap ved Universitetet i Oslo
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